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Bericht: UNGARN-SYMPOSIUM

Am Freitag, den 30. März fand im schönen und represäntativen Plenarsaal des Alten Rathauses das Ungarn-Symposion mit dem Titel: „Ungarn - Gefahr oder Renaissance für Europa“ statt. Die ca. 220 erschienen Gäste, darunter Vertreter der Botschaften Ungarns Rumäniens, Slowakei, Slowenien und Bosnien-Herzegowina wurden im Namen des Wiener Akademikerbundes von Mag.Christian ZEITZ und im Namen des CLUB PANNONIA von Vorstandsmitglied Stefan RADDA begrüßt. Beide übernahmen anschließend gemeinsam die Moderation der Veranstaltung. Es folgten die Begrüßungsworte der Bezirksvorsteherin, Frau Dr.Ursula STENZEL, die freundlicherweise den Plenarsaal zur Verfügung gestellt hat. Sie erwähnte aus ihrer Abgeordnetenzeit im EU-Parlament die Begegnungen mit dem jetzigen Ministerpräsidenten Viktor ORBÁN in Straßburg bzw. Brüssel. Sie fand für ihn anerkennende Worte, betonte die Notwendigkeit dieses Symposiums und wünschte einen erfolgreichen und aufschlußreichen Verlauf. Anschließend sprach Herr Botschaftsrat Anselm BÁRÁNY und überbrachte die Grüße des ungarischen Botschafters S.E. Dr.Vince SZALAY-BOBROVNICZKY. Er begrüßte die große Zahl der interessierten Gäste und stellte einige Falschmeldungen der heimischen Presse bezüglich Medien- und Grundgesetz in Ungarn klar und betonte, daß die Unabhängigkeit der Ungarischen Notenbank gewahrt ist. Als erster Referent sprach Minister a.D. Dr.Imre BOROS unter dem Titel „Ungarns Wirtschaft 20 Jahre nach der Wende“ über die aktuelle Wirtschaftslage, die er in der heutigen Krisenzeit für ordentlich funktionierend beurteilte. Er traf die klare Aussage, daß die ungarische Regierung jetzt kein Geld von der IWF benötigt, da seit 2009 die Zahlungsbilanz Ungarns positiv sei, die Nationalbank über 37 Milliard Euro Devisenreserven verfügt. Wesentlich wichtiger wäre, wenn auf den freien Märkten die ungarische Währung „Forint“ nicht jeden Tag angegriffen würde. Als zweiter Referent sprach Jan MAINKA, der aus Deutschland stammende und in Budapest lebende Herausgeber und Chefredakteur der Budapester Zeitung über „Ungarn als Wegbereiter einer Renaissance der westlichen Demekratie“. In seinen Ausführungen stellte er fest, daß nach gewissenhafter Studie des ungarischen Mediengesetzes nichts fand, was seine Arbeit als Journalist behindern würde. Er verurteilte das ständige „an den Pranger stellen“ des Gesetzes, denn damit wird das Ansehen Ungarns im Ausland laufend beschädigt. Er kritisierte auch die einseitige Berichterstattung der vielen westlichen Presseorgane und verurteilte die Situation, daß Ungarn in Brüssel mit zweierlei Maß gemessen wird. Sein ca. eine Stunde dauernden Ausführungen wurde mehrmals durch Zwischenapplaus unterbrochen und zum Abschluss bedankte sich das Publikum mit anerkennenden BRAVO-Rufen. In der Pause, in der die Gäste mit Kaffee und Getränken, Pogácsa, kleinen Mehlspeisen und Happen versorgt wurden, führten die anwesenden PRESSE-Vertreter - DUNA TV und MTI aus Ungarn sowie der ORF Radio Burgenland - Interviews mit Referenten, mit Moderatoren und holten auch Meinungen aus dem Publikum ein. Nach der Pause sprach György GYÖRIVÁNYI-RÁTH, Generalmusikdirektor der Budapester Philharmonischen Gesellschaft, in seinem interessanten Vortrag mit dem Titel „Kunst und Kultur im Spannungsfeld von Tradition und politischer Einflussnahme“, daß im kommunistischen System die finanziellen Möglichkeiten zwar gut waren, jedoch die Parteifunktionäre entschieden, wer ein „guter Künstler“ ist und wer unterstützt wird. Er stellte klar fest, daß „ohne Freiheit die Kunst nicht leben kann“. Zum Abschluß sprach die eigentliche Initiatorin des Symposiums, die in Wien lebende und bekannte Rechtsanwältin, Frau Dr.Eva Maria BARKI. Für ihren Vortrag wählte sie den Titel „Ungarns Weg als Kampf um Freiheit und Recht in Europa“. Sie stellte fest, daß in der heutigen Zeit wieder die Frage der Souveränität im Mittelpunkt steht, man gegen Finanzspekulationen energisch auftreten und die auf Arbeit und Leistung beruhende Wirtschaft unterstützen sollte. Sie brachte einige konkrete Fälle der vielen tendentiell falschen Meldungen, z.Bsp. führte sie aus, daß das ungarische Mediengesetz bereits am Tag nach der Verabschiedung sowohl durch westliche Medien als auch in Brüssel auf das schärfste kritisiert wurde, obwohl eine Übersetzung des Textes noch gar nicht vorhanden war. Die Regierung ORBAN’s wurde - bevor das Parlament das Grundgesetz mit Präambel verabschiedete - von bestimmten Personen ständig zu Unrecht angegriffen. Auch ihr Vortrag wurde mit häufigem Zwischenapplaus und zum Abschluss mit Standing Ovation belohnt. Am Ende gab es eine kurze aber sehr rege Frage-Antwort-Diskussion, wobei sowohl unter den Teilnehmern als auch in der vorgelesenen Resolution die dringende Notwendigkeit weiterer solcher Symposien festgestellt wurde, damit die Objektivität bzw. die Ausgewogenheit gewahrt wird.

Schriftführer: Stefan Radda

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