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Bericht über die Wiederauferstehung der westungarischen Kleinstadt DEVECSER

Zu Beginn begrüßte die Präsidentin, Frau Marika RADDA die Gäste: Frau Dr. Anna KEREKES, Konsulin an der Botschaft von Ungarn und Frau Dacimoneida del Carmen BRITO PEÑA, die ihren Gatten, Herrn Mag. Tamás SZÉKELY von der Außenwirtschaftsabteilung der Ungarischen Botschaft, der leider nicht kommen konnte, vertrat. Weiters begrüßte sie den Vizebürgermeister von Devecser, Herrn László KOVÁCS sowie Herrn Prof. Josef SZEDONIA und Frau Mag. Barbara HANDL, beide von der HTL (Höhere Technische Lehranstalt) für Bautechnik in Wien, gemeinsam mit dem Dolmetscher, Herrn Josef HOFER, ehemaligen Präsidenten des Mittelburgenländischen Kulturvereins. Frau Radda berichtete kurz über die damalige blitzartige Spendensammlung des CLUB PANNONIA und deren Übergabe kurz vor Weihnachten im Jahre 2010 an Herrn Bürgermeister Tamás TOLDI, wobei sich die kleine Delegation aus dem Vorstand an Ort und Stelle von den enormen Schäden überzeugen konnte. Anschließend übergab sie das Wort an Herrn Vizebürgermeister László KOVÁCS. Er teilt seinen Bericht in drei Abschnitte: Im 1. Filmabschnitt zeigte er die Bilder, die während des Ausströmens des roten Schlammes durch Devecser und die umliegenden Gemeinden, aufgenommen wurden. Hier war es erschütternd zu sehen, wie die Menschen - wie gelähmt - vor der Schlammmasse um ihr Leben rannten, wie die 1½ m hohen Schlammmassen Häuser, Straßen, Autos, Tiere mitgerissen haben. Es war beeindruckend, wie die Feuerwehrmänner helfend eingriffen, ohne darauf zu achten, daß sie selber in Lebensgefahr gerieten. Einige Bewohner mußten ihr Leben lassen und viele andere unter ihnen sowie zahlreiche Helfer erlitten durch die schnell ätzende Wirkung des Schlammes schlimme Brandverletzungen. Das gesamte Unglück hat sich innerhalb von zwei Stunden abgespielt, bis der gesamte gelagerte Schlamm infolge des gewaltigen Druckes durch die beschädigte Speicherwand ausgeflossen ist. Der 2. Abschnitt behandelte die schwierige Beseitigung des ätzenden Schlammes und die entstandenen Schäden und Verletzungen sowie den Beginn der Wiederaufbauarbeiten. Nach Kommentaren des Vizebürgermeisters waren sofort sowohl von offizieller Seite als auch viele hundert Privatpersonen als Helfer an der Beseitigung der enormen Schäden beteiligt und es setzte sofort eine unbeschreiblich große Spendenbereitschaft ein. Er bedankte sich mehrmals für diese großartige Hilfsbereitschaft, die die kleine Stadt damals aus aller Welt erfuhr und erwähnte namentlich die Hilfe des Club Pannonia. Schließlich zeigte der 3. Abschnitt die neuesten Bilder der neugebauten 87 Häuser, Sportplatz und Parkanlage samt neu errichteter Kapelle. Kurz nach dem Unglück setzte die Planung neuer Häuser und sozialer Einrichtungen unter Einbeziehung namhafter Architekten, u.a. mit dem vielfach ausgezeichneten Architekten Imre MAKOVECZ, ein. Die geschädigten Familien wurden in die Planung miteinbezogen, wodurch die Größe und auch die innere Raumeinteilung individuell gestaltet werden konnte, so daß keines der 87 Häuser dem anderen gleicht. Sie konnten Mitte August 2012 an die Eigentümer übergeben werden. Dankend erwähnte er die großzügige Hilfeleistung des MALTESER Hilfsdienstes, die eine eigene Parkanlage mit Garten errichten ließ - der Garten erhielt den Namen „Malteser-Garten“. Diese Film- und Bildberichte wurden von Herrn Vizebürgermeister László Kovács mit sehr viel Emotion formuliert und vielen Details kommentiert, was beim Publikum großen Eindruck hinterlassen hat. Anschließend berichtete Prof. Josef Szedonia von der HTL für Bautechnik in Wien über den Ausflug seiner Abschlussklasse nach Devecser, wo die Schüler Abmessungen für die Abschlussarbeiten durchführten, damit sie konkrete Pläne ausarbeiten können. Dieses Engagement wurde von den Teilnehmern begrüßt und sehr positiv aufgenommen. Zum Abschluss bat Prof. Szedonia den Club Pannonia, an der in der HTL für Bautechnik geplanten Präsentation der Arbeiten im nächsten Jahr organisatorisch teilzunehmen. Nach einigen Fragen aus dem Publikum bedankte sich die Präsidentin bei den Vortragenden und beim Dolmetscher und bat zum bereitgestellten Buffet, wo noch lange über die beeindruckenden Bilder und Vorträge diskutiert wurde. Der CLUB PANNONIA wird die Entwicklung sowohl in Devecser als auch in der HTL mit großem Interesse weiterverfolgen und darüber berichten.

Schriftführer: Stefan RADDA

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